Die Greifswalder Kegelseite

Deutschlandpokal der U14-Jugend

am 17./18. September 2022 in Bordesholm

Für acht junge Kegeltalente aus Mecklenburg-Vorpommern und deren Betreuer hieß es am Samstag, den 17. September, früh morgens die Fahrt ins schleswig-holsteinische Bordesholm anzutreten. Dort trafen sich die Auswahlmannschaften aus sechs Bundesländern, um den begehrten Deutschlandpokal der U14-Jugend auszuspielen.

Betreuer Steffen Ast zeigte sich im Vorfeld optimistisch: „Nach einem vierten Platz im letzten Jahr wollen wir diesmal auf jeden Fall um einen Medaillenplatz kämpfen. Das Potential dafür haben die Kinder.“

Der Start ins Turnier verlief dann aber doch nicht so optimal, wie es sich die Jungs und Mädchen gewünscht hatten.


Viertelfinale, alle sechs Auswahlmannschaften kegeln gegeneinander: Nach den zwei Einzelspielern André und Sarah liegt man mit insgesamt nur fünf Punkten auf Platz vier. 

Doch zum Ärgern bleibt keine Zeit. Heißt es doch nun für alle, das Jungs-Doppel Oscar und Philipp lautstark anzufeuern. Und die beiden machen ihre Sache gut, kommen mit der eher mit sparsamen Krafteinsatz zu spielenden Bahn besser zurecht und fahren die maximal erreichbaren sechs Punkte für das MV-Team ein. Damit ist der Rückstand zu Platz drei (Schleswig-Holstein) auf einen Punkt geschrumpft. 

Die Chance, MV wieder ins Rennen zu bringen, nutzt das Mädchen-Doppel mit Emmy und Zoey konsequent. Die beiden kegeln 14 Holz mehr als das Mädchen-Doppel aus Schleswig-Holstein. 

Und damit können die im Mixed startenden Juliane und Linus das MV-Team ins angestrebte Halbfinale spielen. Nach 120 Würfen stehen für die beiden 743 Holz auf dem Papier. Das reicht, um das Mixed aus Schleswig-Holstein hinter sich und die eigenen Mannschaftskollegen jubeln zu lassen. Nach dem unglücklichen Start ins Turnier sind die Weichen jetzt wieder in Richtung Medaille gestellt.

Die Platzierungen nach dem Viertelfinale: Brandenburg vor Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Berlin.


Halbfinale: Gegen Sachsen-Anhalt und Brandenburg und das Spiel (Einzel männlich, Einzel weiblich, Paar männlich, Paar weiblich und Paar Mixed) beginnt von Neuem. 

Mannschaftsbesprechung und Änderung der Aufstellung: Sarah spielt jetzt im Doppel und Zoey jetzt im Einzel.

Betreuerin Claudia Sponholz zum Wechsel: „Wir haben das weibliche Einzel mit Zoey besetzt, die erst wenige Tage vor dem Deutschlandpokal in die Mannschaft nachnominiert wurde. Dafür hat Zoey ihre Sache sehr gut gemacht. Mit dem Tausch haben wir bewusst Punkte im Einzel abgegeben, die aber auch Sarah gegen die starken Gegner nicht geholt hätte. Stattdessen haben wir unser Mädchendoppel stärker gemacht.“

Die Rechnung geht auf. André hat jetzt den Draht zur Bahn gefunden und holt drei Punkte für Mecklenburg-Vorpommern. Zoey muss sich wie erwartet mit einem Punkt zufrieden geben. Oscar und Philipp bestätigen ihre gute Form und holen drei Punkte. Sarah und Emmy holen entscheidende zwei Punkte und sorgen für Klarheit: Bevor Juliane und Linus die Bahn betreten, hat sich das MV-Team bereits für das Finale qualifiziert. 


Finale: Mit dem Vorjahressieger Sachsen-Anhalt wartet jetzt kein leichter Gegner auf die Jungs und Mädchen von der Küste.

André startet wieder im Einzel, spielt mit seinen 395 zu Fall gebrachten Kegeln genau zwei Holz mehr als sein Gegner und bringt damit sein Team in Führung.

Der Punkt im weiblichen Einzel geht wieder nach Sachsen-Anhalt: Ausgleich.

Das Jungs-Doppel Oscar und Philipp überzeugt erneut und holt souverän mit 12 Holz Vorsprung den Punkt. Es steht zwei zu eins für MV.

Und nun kommt Dramatik ins Spiel: Denn um sich die Chance auf den Pokalgewinn zu erhalten, MÜSSEN die Mädchen aus Sachsen-Anhalt im Doppel punkten. Doch irgendwie scheint bei denen der Wurm drinnen zu sein, sie können sich keinen Vorsprung erarbeiten, einige Kugeln treffen nur vier oder drei oder gar keine Kegel. Und während sich beim Team Sachsen-Anhalt Nervosität breit macht, keimt beim Team MV plötzlich noch Hoffnung auf den Pokalgewinn auf. Beim Wechsel auf die letzte Bahn liegen Emmy und Sarah nur wenige Holz hinter ihren Kontrahentinnen. „Wenn der Gegner jetzt schwächelt, könnten unsere Mädchen den Punkt holen.“, orakelt Linus, der zusammen mit dem Rest der Mannschaft mit „Zicke zacke“ und „Holz Holz Holz“ Emmy und Sarah euphorisch anfeuert.

Doch der Traum vom Pokal platz, als die Mädchen aus Sachsen-Anhalt auf der letzten Bahn zu ihrer Form zurückfinden und ihrer Favoritenrolle gerecht werden. Dem haben Emmy und Sarah nichts entgegenzusetzen. Ausgleich, Zwei zu Zwei.

Im abschließenden Mädchen-Doppel müssen Juliane und Linus mit einem Rückstand von 68 Holz 

den Punkt abgeben. Vorhersehbar, denn schließlich waren das gegnerische Mixed schon im Halbfinale mit 42 Holz Vorsprung klar und deutlich besser. So endet das Finale mit einem 3 zu 2 Sieg für das Team aus Sachsen-Anhalt.


Trotzdem glückliche Gesichter, als zur Siegerehrung aufgerufen wird und die Auswahlmannschaft Mecklenburg-Vorpommerns mit der Silbermedaille geehrt wird. Sachsen-Anhalt gewinnt Gold, Brandenburg Bronze. Auf den weiteren Plätzen folgen Schleswig-Holstein, Berlin und Niedersachsen.

Betreuer Steffen Ast freut sich: „das ist ein ganz großer Erfolg für unser Team.“ Und Emmy hofft jetzt schon auf ihren Einsatz beim Deutschlandpokal im Jahr 2023. „Es war anstrengend, hat aber auch Spaß gemacht. Und ich habe vieles dazu gelernt“, sagt die 14 jährige aus Stavenhagen.